Tumblr?

Um nicht wieder für eine längere Zeit den Blog hier links liegen zu lassen, widme ich mich heute mal wieder einem Social Network: Tumblr. (Der Link leitet euch zu meinem Tumblr weiter, falls jemand nicht weiß, wovon ich spreche, was ich jedoch stark bezweifle.)
Für mich ist mein Tumblr nicht wirklich etwas Persönliches, deswegen interessiert es mich auch nicht wirklich, wer ihn anschaut.
Genau das ist es auch, was ich heute thematisieren will. So viele nutzen Tumblr, um dort ihre Gefühle zu verarbeiten und posten wirklich viele Bilder, die ich sehr in Frage stelle. Ich poste selbst hin und wieder irgendwelche Bilder, die Wunden oder so etwas zeigen, aber nicht, um Aufmerksamkeit oder Mitleid zu bekommen, sondern, um zu zeigen, dass es sich immer lohnt, durchzuhalten. Leider bin ich mir aber sicher, dass ich mit dieser Art zu Denken relativ allein dastehe. So, wie ich es mitbekomme, vergraben sich viele Teens, die gerade traurig sind, oder glauben, an Depressionen zu leiden, in ihren Tumblr, weil sie dort ihre eigene kleine Welt haben. Das ist noch nicht einmal das Problem an der Sache. Das, was ich als problematisch einstufen würde, ist, dass man an dieser Stelle zum einen nicht mehr wirklich erkennen kann, ob jemand tatsächlich Hilfe benötigt, oder ob jemand einfach nur traurig ist und Tumblr nutzt, um seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Ein weiteres Problem, welches sich daraus ableitet, ist, dass viele Teens von allein auf den Gedanken kommen, an Depressionen zu leiden, nur, weil bei ihnen gerade nicht alles wirklich gut läuft. Ich glaube, dass aber gerade das dafür sorgt, dass der Großteil unserer Jugend sich zum Negativen wendet, da man quasi schon das Gefühl bekommt, es wäre normal, in seinem Leid zu ertrinken.
Mittlerweile bin ich zu der Meinung gekommen, dass die Verwendung von Tumblr auf diese Art und Weise überhaupt nicht gut ist, da man sich vielleicht verstanden fühlt, aber auch immer tiefer in sein Leid versinkt. Wer will, dass etwas besser wird, sollte sich guten Freunden anvertrauen und rausgehen, denn nur so kommt man aus diesem Loch wieder raus. Sollte gar nichts gehen, gibt es mehr als genügend Möglichkeiten sich an den Secret Storyteller zu wenden.

Vergänglichkeit

Nachts, wenn kleine Kinder schlafen
und sich nicht aus dem Bettchen wagen,
schleicht er sich durch die kleinen Gassen,
um seine Chance nicht zu verpassen.

Haus eins, Haus zwei, Haus drei
und die Stunden zieh'n vorbei.
Niemand hat ihn je gesehen,
man ahnte nur, was nachts geschehen.

Als seine Opfer sich gefunden,
war er nach kurzer Zeit wieder verschwunden.
Man fand ihn auf dem Friedhof wieder,
als er sich ließ neben einem kleinen Jungen nieder.

Der Kleine konnte ihn nicht sehen,
doch er hörte leise Schritte gehen...
bis er sich ihm plötzlich zeigte
und ihm ein Trauerliedchen geigte.

Als der Kleine ängstlich schien,
nahm er sich Zeit für ihn.
"Wer bist du?", fragte er voller Angst.
"Ich bin der, wegen dem du um dein Leben bangst."

Der Kleine schien ihn zu verstehen
und plötzlich konnte er ihn nicht mehr sehen.
Mit Umhang und Sense stand er noch immer da
und der kleine fühlte sich ihm nah.

Als er selbst endlich verstand,
war es der Kleine, der ihn wie am Boden festband.
"Nimm mich mit in deine Welt",
meint er, als ein Blatt vom Baume fällt.

'Diese Nacht kein Opfer mehr'
und so schüttelte mit dem Kopfe er.
Er durfte keineswegs falsch handeln,
denn sonst konnte er nicht mehr auf der Erde wandeln.

"Ich dachte immer, du wärst ein Held;
nimmst dem Menschen, was ihm nicht gefällt..."
Seine Stimme ging in einem Schluchzen unter
und Tränen liefen an seinem Gesicht herunter.

Er überlegte nicht, was er besser fragte,
sondern sah, dass der Kleine meinte, was er sagte.
Er will nicht leben
und niemand würde dem jemals einen Sinn geben.

"Nun gut, dann komm mit mir,
ich merke, dass du nicht wirst geliebt hier.
Aber keiner wird dich finden,
du wirst von dieser Welt verschwinden."

Und plötzlich wusste der Kleine, das war, was er wollte.
Es war das, was sein sollte.
Seine Zeit lief ab, als er nach oben blickte
und dann endlich glücklich nickte.

In seinen Armen das glückliche Kind
verschwand er nun von dieser eisigen Welt.
Was geschehen war, konnte niemand verstehen
und den Jungen hat man seit dem niemals wieder gesehen.



Das Gefühl vom Dazugehören.

Früher oder später lernt man, dass es Dinge im Leben gibt, die man schlicht und ergreifend nicht haben kann. Diese unerreichbaren Dinge sind aber in den seltensten Fällen materiell. Was ich gerade meine, ist die emotionale Zuneigung anderer oder eher bestimmter Menschen. Irgendwann kommt der Tag, an dem man realisiert, dass es im sozialen Umfeld Gruppen gibt, denen man nie angehören kann; egal, wie sehr man es sich wünscht und wie viel man dafür tut. Man fängt an, das so hinzunehmen, wie es eben ist, weil einem nichts anderes übrig bleibt und fühlt sich minderwertig.
Ich hatte auch mal den Wunsch, einer "Clique" anzugehören und habe immer wieder versucht, dies auch zu erreichen. Dabei habe ich so ziemlich alles geschafft, außer gemocht zu werden. Ich glaube, ich wurde nicht einmal akzeptiert. Ich wurde belächelt, wenn ich sprach. Hin und wieder verdrehte auch mal einer oder eine die Augen. Ich wollte dabei so gern zu dieser Gruppe dazugehören, aber anscheinend war ich mit diesem Wunsch allein. Ich habe nicht verstanden, warum die anderen mich nie akzeptierten oder gar mochten. Ich konnte reden wie sie, mich kleiden wie sie und mich sogar für die gleichen Dinge "interessieren", wie sie, aber das alles half mir nicht. Ich wurde einfach nicht akzeptiert, beziehungsweise in die Gruppe "aufgenommen". Es war einfach nicht möglich, ein Mitglied dieser Gruppe zu sein. Das war wirklich überhaupt nicht verständlich für mich und ich fühlte mich, wie bereits erwähnt, minderwertig, weil es eben so die "Coolen" waren, die sich mit allen gut verstanden und so. Und ich war eben nicht cool genug, um dazu zu gehören. Mir blieb nichts anderes übrig, als es zu akzeptieren, aber warum ich dort nicht akzeptiert wurde, habe ich bis heute nicht verstanden. Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass ich vielleicht zu 'intelligent' war. Das heißt nicht, dass ich mich für besonders schlau halte, aber ich hatte schon recht früh Interesse am echten Leben und hatte deshalb eine bessere Allgemeinbildung, als andere in meinem Alter. Das kommt natürlich nicht überall gut an.
Bei der nächsten Gruppe wollte ich beispielsweise nie dazugehören, tat es aber schon nach kurzer Zeit. Ich fühlte mich dabei aber gar nicht wohl. Irgendwann kam mir dann in den Sinn, dass es vielleicht wirklich keine Gruppe in meinem sozialen Umfeld gibt, die meine Interessen, oder wenigstens ein paar davon, teilt. Ich war immer irgendwie ein Außenseiter, weil ich aus anderen Familienverhältnissen kam und auch in anderen Beziehung oftmals nicht mitreden konnte. Ich begriff, dass ich mir selbst ein Freund sein musste und als ich das tat, fiel mir auf, dass es mir auch nichts brachte, irgendjemandem hinterher zu rennen. Ich nahm es so hin, wie es eben war und versuchte auch nicht mehr, krampfhaft irgendeiner Gruppe anzugehören. Der einzige Grund, warum ich das überhaupt mal wollte, war, dass ich eben oft allein war, was natürlich gerade in der Schule echt unpraktisch sein kann. Ich realisierte, dass ich der bessere Einzelgänger bin und es machte mir auch nichts mehr aus, dass es Menschen gab, denen ich nicht "normal" genug war. 
Das Letzte, was ich jetzt tun würde, ist, mich anpassen. Das ist der Grund, warum ich auch oftmals als arrogant abgestempelt werde. Wenn ich eines nicht bin, dass ist es das, aber ich lasse die anderen reden. Deren Meinungen interessieren mich nicht mehr. Ich bin eine Gruppe für mich und in diese Gruppe wird nie jemand außer mir gehören können.

Hey Ryze...? #2 | Ein bisschen etwas aus meinem Leben.

Eigentlich wollte ich das nie tun, aber ich denke, dass es doch wichtig ist, ein paar Dinge über mich zu wissen, um die Themen meines Blogs zu verstehen und meine Gedanken nachvollziehen zu können. Damit dieser Text nicht zu lang wird, fange ich einfach bei der Eskalation der Geschichte an. Ich werde mich daran festhalten, mein Geschlecht nicht bekannt zu geben und ich denke, dass es auch noch lange dauern wird, bis ich es, wenn überhaupt veröffentliche. Ich war immer jemand, der nicht war, wie die anderen. Sicherlich behauptet das jeder von sich, aber ich würde es nicht behaupten, wenn ich es nicht so oft schmerzhaft zu spüren bekommen hätte. Seit ich mich erinnern kann, wurde ich von anderen geärgert und teilweise sogar gemobbt, weil ich beispielsweise schon immer ein großer Fan der Band Tokio Hotel war. Ich hatte massenhaft Merch von ihnen und konnte tatsächlich zwei Wochen über jeden Tag ein anderes T-Shirt der Band tragen. Auf dem Schulhof wurde ich ausgelacht und runtergemacht. Am Anfang habe ich mich zu aller erst gefragt, was das sollte und kam mir etwas verarscht vor. Als ich verstanden hatte, dass die mich ärgern wollten, fand ich das ziemlich lustig und bin extra auffällig rumgelaufen. Was das sollte, weiß ich nicht, aber ich fand's lustig. Mich konnte keiner leiden und ich fand es einfach genial, die dann allesamt zu verarschen. Ich war zu dieser Zeit immer mein bester Freund und bin es auch heute, wieder. Charakterlich war ich wahrscheinlich das Schlimmste, was ich je erlebt habe. Ungelogen, wäre ich eine andere Person gewesen, hätte ich mir wahrscheinlich so lange auf die Fresse gehauen, bis ich normal gewesen wäre. So denke ich jetzt darüber, damals war ich natürlich anderer Meinung. Irgendwann war ich dann in der siebenten Klasse und da fing dann auch das Wichtige an. Es hat im Prinzip nichts mehr an die Person erinnert, die ich damals war. Ich habe mich irgendwie gut dabei gefühlt, andere Menschen zum Lachen zu bringen, weil ich zu Hause sehr unglücklich war. Ich habe alles daran gesetzt, lustig zu sein, wahrscheinlich, weil ich dachte, dadurch glücklicher zu werden. Blöde Kommentare von mir im Unterricht gehörten quasi an die Tagesordnung. Es gab immer die einen, die mich wirklich cool und total lustig fanden und dann das genaue Gegenteil. Es fing wieder an, dass ich dumm angemacht wurde und einfach nicht akzeptiert wurde. (So nebenbei: Die T-Shirts habe ich dann nicht mehr getragen, weil sie mir zu klein waren.^^) Ich wurde immer unsicherer, ob nicht vielleicht irgendetwas mit mir schief gelaufen war. Ich hatte mich meiner Meinung nach zum Positiven verändert, aber irgendwie schienen zu viele das nicht so zu sehen. Mittlerweile habe ich verstanden, dass ich immer etwas anders gedacht und gehandelt habe, als die anderen und damit wahrscheinlich viele abgeschreckt habe. Sicherlich muss sich jeder irgendwie angleichen, aber ich gleiche mich nicht an. Nicht mehr. Ich habe das lange Zeit versucht, wollte so sein wie die anderen, um einmal dazu zu gehören, was sogar funktioniert hat, aber auch das hat mich nicht glücklich gemacht. Ich habe mich nicht angeglichen, ich habe mich regelrecht verstellt. Ich habe alles, was ich in der Schule gemacht habe, gehasst. Ich wollte nichts mehr, als einfach wieder ich selbst sein, aber es ging nicht. Es war wie eine Schauspielrolle, in der ich gefangen war. Es war die schlimmste Zeit meines Lebens. Ich hatte so einen Hass auf mich, wie noch nie. Ich habe mir immer wieder eingeredet, dass mich niemals jemand aufrecht mögen wird, weil ich nicht 'normal' bin. In der Schule habe ich immer allen einen glücklichen Menschen vorgespielt, der aber nie existiert hat. Eine ganz kurze Zeit über dachte ich, glücklich zu sein, weil ich endlich akzeptiert wurde, aber das ließ ganz schnell wieder nach. Nach kurzer Zeit hatte ich dann das Ergebnis: Einen absolut verschlossenen Menschen, der seine Gefühle unterdrückt hat. Das ging über ein Jahr so und ich wusste nicht, was ich machen sollte. In der Schule und bei meinen Freunden habe ich mir nichts anmerken lassen und war einfach so wie immer. Lustig, naiv, minderbemittelt und unterhaltsam, obwohl ich nie auch nur eins davon war. Mit der Zeit ließ das immer mehr nach, weil ich es einfach nicht mehr konnte. Mir war alles zu viel. Ich hatte nur Freunde, die mich permanent zugeheult haben, obwohl ich genügend eigene Probleme hatte. Ich habe mich nicht einmal zu Hause verstanden gefühlt. Ich kam mir vor, als ob meine Eltern einen Hass auf mich hatten, weil ich nicht das Kind war, was sie haben wollten. Irgendwann sind dann alle meine Freundschaften, bis auf eine, in die Brüche gegangen und ich war zum ersten Mal glücklich. Ich habe mich zum ersten Mal frei gefühlt. Obgleich ich fast alles verloren hatte, war ich einfach nur glücklich. Ich habe nicht einen Moment darüber nachgedacht, was ich alles verloren habe und habe bis heute noch nicht eines dieser Dinge oder eine dieser Personen vermisst. Ich war frei, hatte nichts mehr zu verlieren. Mich mochte sowieso niemand, egal was ich tat und als ich das eingesehen hatte, war ich endlich ich selbst und seit dem bin ich auch zufrieden mit mir. Ich habe mittlerweile natürlich neue Freundschaften entstehen lassen, aber dieses Mal nur mit Menschen, die es wert sind. Nachdem ich vorher quasi nur ausgenutzt wurde und meiner Meinung nach alles falsch gemacht habe, wusste ich, dass mir das nicht noch einmal passieren würde. Ich habe nie wieder auch nur einen Menschen zu nah an mich heran gelassen. Ich weiß, das klingt etwas schizophren, aber es war so. Es war wirklich, als würde irgendeine Stimme in mir es mir verbieten, ich selbst zu sein. Diese Zeit war wirklich schlimm für mich und hat nicht nur körperliche, sondern auch einige seelische Narben hinterlassen. Ich kenne kaum einen Menschen, der weniger über sich preisgibt, als mich und niemanden, der misstrauischer ist, als ich. Ich habe inzwischen fast allen aus meiner Klasse den Rücken zugekehrt. Ich habe jetzt keine Gründe mehr, um mit irgendjemandem zu reden, weil der Großteil meiner Klasse mich einfach nicht kennt. Seit ich endlich wieder ich selbst bin, sowieso nicht. Viele denken vielleicht, dass sie mich kennen würden, obgleich sie nicht einmal wissen, wie mein voller Name ist. Ich lasse mittlerweile keine tiefgründigen Freundschaften mehr entstehen; ich brauche immer die notwendige Distanz zu anderen. Mittlerweile verbringe ich meine Pause am liebsten allein, was früher für mich undenkbar gewesen wäre. Ich mache mich nicht mehr abhängig von irgendetwas und versuche vor allem nicht mehr, irgendwelchen Personen zu gefallen beziehungsweise von ihnen akzeptiert zu werden. Das ist der Grund, warum ich oft arrogant rüberkomme. Ich tue nur noch das, was ich will oder für nötig halte und sage den Leuten ins Gesicht, was ich von ihnen halte. Ich renne auch niemandem mehr hinterher, denn das habe ich lange und oft genug getan.
Achso, um noch eine letzte Frage zu beantworten: So etwas wie Liebe gab es in meinem Leben bisher noch nicht. Durch die vielen Dinge, die ich durchgemacht habe, bin ich nicht wirklich in der Lage, irgendwelche Gefühle zuzulassen.

Selbstverständlich ist das nicht meine ganze Geschichte. Es ist lediglich der Teil, der erklärt, warum ich diese Gesellschaft so hasse. Man wird nämlich nicht akzeptiert, wenn man nicht so ist, wie der 'Rest'.



Zum Thema Oberflächlichkeit.

Mittlerweile wird es wohl kaum etwas Neues sein, dass ich mich mit diesem Thema oft auseinandersetzen muss.
Prinzipiell sei an erster Stelle gesagt, dass ich selbst teilweise auch recht oberflächlich sein kann. Natürlich entscheide ich im ersten Moment, in dem ich eine Person sehe, ob diese mir sympathisch ist oder nicht und ob diese Person in meinen Augen attraktiv ist, oder eben nicht. Diese Art von Oberflächlichkeit meine ich hiermit nicht. Mir geht es eher um die weitreichenden Folgen dieses natürlichen Denkens, welches ich gerade erwähnte.
Es ist natürlich total normal, dass man sich ganz schnell ein Bild von einer Person macht, die man gerade zum ersten Mal gesehen hat und dass dieser erste Eindruck sehr wichtig ist, ist natürlich auch nicht abzustreiten. Nur ist es mittlerweile bei vielen zum Standard geworden, dass man Menschen sofort beurteilt, sobald man sie zum ersten Mal gesehen hat. Ganz normale Menschen sind plötzlich 'scheiße', nur weil sie etwas mehr auf die Waage bringen, als andere oder nicht die größten Schönheiten sind. Ich könnte etliche Beispiele nennen, aber ich denke, dass man verstehen kann, was ich damit sagen will. Das ist tatsächlich reine Oberflächlichkeit. Wie kann man jemanden, mit dem man noch nie gesprochen hat, dämlich finden? Sicherlich ist es total in Ordnung, dass einem vielleicht die äußere Gestalt eines Menschen nicht zusagt, aber ist es auch in Ordnung, diesem Menschen dann absichtlich damit Leid zuzufügen, eben weil er oder sie nicht dem Schönheitsideal entspricht und keine Trendklamotten trägt? Ich glaube nicht. Für sein natürliches Aussehen kann niemand etwas und aus diesem Grund sollte man auch niemanden deswegen mobben oder was auch immer. Es ist doch völlig klar, dass nicht jeder von Natur aussehen kann, wie Barbie und Ken, um den bekanntesten Schönheitsideal zu nennen. Ich finde es absolut nicht in Ordnung, dass sich manche Menschen das Recht herausnehmen, über Menschen zu urteilen, mit denen sie noch nie ein Wort gewechselt haben.
Angenommen, ich habe mich mit einer Person unterhalten, worüber auch immer, und habe dabei festgestellt, dass mir die Person nicht sympathisch ist, weil mir ihre Mimiken und Gestiken nicht gefallen, dann ist das natürlich absolut okay. Es ist auch in Ordnung, wenn mir das Aussehen einer Person nicht zusagt, schließlich sind Geschmäcker ja für bekanntlich verschieden, was auch gut so ist. Aber auch all diese Faktoren geben einer Person nicht das Recht, über eine andere Person zu urteilen, denn urteilen darf meines Erachtens nach nur ein Richter. Ich finde es schade, dass so viele Menschen mittlerweile nur noch nach ihrem Aussehen beurteilt werden, weil es einfach nichts über die inneren Werte dieser Personen aussagt. Ihr wisst, was ich meine.
Ich lese im Internet an so vielen Stellen davon, dass die Gesellschaft einfach viel zu oberflächlich ist und dass man Menschen viel zu schnell beurteilt. Die gleichen Menschen sind es dann, die mir schreiben, was für ein toller Mensch ich sein soll. So sehr es mich auch freut, dass zu hören, ich kann es nicht ernst nehmen. Das hier ist das Internet; hier kann sich jeder so präsentieren, wie es ihm oder ihr gefällt. Wer sagt, dass ich im Reallife genauso ein 'toller' Mensch bin, wie ich es hier vorgebe? Vielleicht bin ich einfach nur ein kleines dreizehnjähriges Mädchen, welches Aufmerksamkeit erregen will, indem es Kritik an der Gesellschaft ausübt. Ich könnte aber genauso gut ein fünfzigjähriger Mann sein, der auf diese Art und Weise versucht, junge Mädchen von seinem Charme zu überzeugen, um sie dann zu vergewaltigen, wer weiß das schon? [Durch diese beiden extremen Beispiele wisst ihr schon einmal, was bzw. wer ich nicht bin und außerdem dürfte jetzt auch der letzte begriffen haben, was ich meine.] Ich kann natürlich ein geniales Beispiel dafür anführen, wie oberflächlich viele hier sind. Wie ich bereits oft erwähnt habe, bin ich auf der Social Network Site ask.fm recht aktiv. Obwohl ich dort bisher nie mein Geschlecht angegeben habe, glaubt fast jeder, dieses zu wissen. Das ist auch eine gewisse Oberflächlichkeit, da sich aus den Sätzen, die eine 'anonyme' Person im Internet postet, nicht ihr Geschlecht ableiten lässt. Generell ist es erschreckend, wie viele Dinge man mehr oder weniger in seinem Glauben an irgendetwas überliest. Ich kenne kaum einen, der wirklich zwischen den Zeilen lesen kann und das auch nicht im Alltag schafft.
Damit hätte ich dann auch die perfekte Überleitung zur letzten Art der Oberflächlichkeit geschaffen. Meiner Meinung nach nehmen nur die wenigsten Menschen die wirklich wichtigen Dinge wahr. Ich bemerke es in meinem persönlichen Umfeld immer sehr oft, dass man einfach oberflächlich durch die Welt geht, ohne in irgendeiner Weise Details wahrzunehmen. Ich weiß nun nicht unbedingt, wie andere das wahrnehmen, aber wenn ich beispielsweise die Straße herunterlaufe und man mich dann fragt, was für eine Hose die Dame, die gerade an mir vorbei gegangen ist, trug, dann kann ich, ohne mich umzudrehen, eine Antwort geben, welche richtig ist. Das ist nun nichts, was jeden einzelnen betrifft, aber ich habe das Gefühl, dass sehr viele ihre Umwelt einfach gar nicht richtig wahrnehmen, was ich schade finde. Ich weiß leider nicht, wie ich dies begründen soll, aber das kam mir vor einer Weile in den Sinn und ich glaube immer mehr daran, dass dies tatsächlich stimmt.

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