Hey Ryze...? #9 || Über's Schreiben

Es ist mal wieder Zeit für ein kleines Update, meint ihr nicht?
Ich gebe zu, dass mein letzter persönlicher Post nicht zwingend aufschlussreich war, aber was soll's. Ich darf euch schließlich nicht zu viel über mich verraten, sonst werde ich am Ende noch langweilig für euch. Das wollen wir doch nicht riskieren...
Zurzeit quält mich eine Sache ziemlich: Das Schreiben. Ich will es wirklich, aber es will nicht. Ich habe eine absolute Blockade. Dabei habe ich zwei Bücher zu schreiben. Außerdem habe ich mir vorgenommen, Kurzgeschichten zu veröffentlichen. In mir kommt aber ständig das Gefühl hoch, dass ich einfach nicht gut genug schreibe. Ich fühle mich, als ob das ein unerreichbarer Traum ist, weil ich auch niemanden habe, der mir konstruktive Kritik gibt... abgesehen davon, dass ich kaum jemandem die Chance dazu gebe, weil ich doch ein wenig schüchtern bin, was meine Arbeiten angeht.
Ich habe mal jemandem die Aufgabe gegeben, das Manuskript für mein erstes Buch zu lesen und er nahm die Aufgabe auch an, aber erfüllt ist sie bis heute nicht. Er hat vielleicht das erste Kapitel gelesen und das war es dann auch. Prinzipiell finde ich das gar nicht schlimm, aber es greift einen als Autor doch irgendwie an. Wenn meine Arbeit so langweilig ist, dass sie nach einem viertel Jahr immer noch nicht gelesen wurde, fühle ich mich einfach nicht gut dabei. Wäre sie gut gewesen, wäre so viel Zeit sicherlich nicht vergangen.
Um ehrlich zu sein, hat der verdammte Deutsch-Leistungskurs mir diese Scheiße eingebrockt. Ich hatte am Ende der 10. Klasse eine glatte 1 in Deutsch. In der ersten Klausur hatte ich dann 6 Punkte (das entspricht einer 4+!!!). In der zweiten Klausur waren es dann schon 11 Punkte (2), in der dritten 10 (2-) und in der vierten auch wieder nur 8 (3). Das deprimiert mich zutiefst. Ich hätte nie gedacht, dass ich doch so schlecht bin und nicht eine einzige 1 in einem gesamten Schuljahr aus der Feder bringen würde. Ich wäre einfach so gern besser, aber ich weiß nicht einmal, woran es liegt. Wisst ihr, wie sehr mich diese Sache fertig macht? Ich wollte von allem in diesem verdammten Kurs die Person sein, die am meisten drauf hat. Um ehrlich zu sein, bin ich auch immer noch dieser Meinung, aber meine Noten spiegeln da etwas anderes wieder. Das ist einfach nur scheiße. Vor allem regt es mich auf, dass genau dieser Mist mich in diese Lage hier gebracht hat. Weil ich so deprimiert bin, habe ich das Gefühl, es einfach nicht zu können. Meine Mitschüler haben immer gesagt, dass ich echt gut schreibe, aber vielleicht sollte ich irgendwelche Interpretationen nicht mit einer Kurzgeschichte vergleichen. Ich versuche immer, aus den kleinsten Alltagsgeschehen die größten Wunder zu machen, wenn ich schreibe, aber ich finde keine Inspiration mehr. Wenn ich meine eigenen Arbeiten lese, habe ich das Gefühl, dass sie total langweilig sind. Das bestätigt sich, wenn ich sie hier hochlade. Keine Kommentare, gar nichts.
Ich bin wirklich verzweifelt. Ich will das Schreiben nicht aufgeben, aber ich muss besser werden. Und ich brauche Leser... am besten welche, die konstruktive Kritik geben können und das auch tun.
Rettet mich aus diesem Loch und meldet euch zu Wort, meine Freunde. Ich fühle mich unwichtig. Ich will keine Leser, die meine Texte aus Langeweile oder Neugier lesen! Ich will Leser, die mit mir kommunizieren wollen. Leser, die mir sagen, was ihnen an meinen Geschichten etc. gefällt und was verbessert werden kann. Ich will Leser, die genauso ehrlich sind, wie ich!

Ich habe mich zusätzlich auf einer Seite angemeldet, um dort meine Geschichten zu teilen. Wer Lust hat, kann auch dort vorbeischauen, aber bisher habe ich nur Geschichten hochgeladen, die hier bereits zu lesen sind...
http://www.wortkrieger.de/member.php?30328-fxdysprosium 

Ist es nicht doch so, dass wir uns alle gegenseitig etwas vormachen?

Wenn ich morgens meine Facebook-App öffne, um zu schauen, ob in dieser Welt voller Hass und Gewalt etwas Neues passiert ist, sehe ich anstatt dessen lauter Bilder von hässlichen Fratzen, die ich nicht einmal kenne, weil irgendwer aus meiner Freundesliste darauf markiert wurde. Ihr kennt diese Leute sicher auch. Sie laden ständig irgendwelche Bilder von sich selbst hoch und wissen wahrscheinlich selbst nicht einmal genau, wieso sie das tun. Sie bekommen Kommentare wie "so schön" oder "wunderschön" und ich frage mich einfach nur, wer diese Ausgeburten der Hölle schön finden kann. Besonders ironisch ist dabei, dass bei vielen weiblichen Wesen nicht einmal ein Gesicht auf dem Bild zu erkennen ist. Wirklich schön.
In den letzten Wochen stand ich mehrmals vor der Überlegung, diese App einfach zu löschen, weil es schlicht und ergreifend immer das Gleiche ist, was ich mir dort angucken kann. Mein Vorhaben scheiterte leider immer daran, dass ich Angst hatte, etwas verpassen zu können, wenn ich die App und meinen Account lösche. Jetzt bin ich also wieder an dem Punkt angekommen, an dem ich mich jeden Morgen aufrege, dass es Facebook mich nicht mehr informiert, als ein Blick aus meinem Fenster. Dort sehe ich übrigens ungefähr nichts außer ein paar Häusern und Bäumen. Trotzdem halte ich mich aus irgendeinem Grund daran fest. Das ist komisch. Als würden mich komische Fratzen und hässliche Gesichter in irgendeiner Weise weiterbringen. Am meisten deprimiert es mich, wenn ich nach zwei oder drei Monaten mal wieder mein Profilbild ändere und ich dann das Gefühl habe, dass es gar keinen interessiert. Vielleicht bin ich auch einfach zu hässlich und die Kontakte aus meiner Freundesliste sind zu ehrlich. Oder ich bin wirklich ein armes Schwein, für das sich niemand interessiert. Eigentlich ist mir das auch nicht wichtig, aber ich würde zu gern dieses "wunderschön"-Phänomen verstehen, denn diese Menschen sind einfach nicht wunderschön...
Wenn wir schon einmal über andere Menschen reden: Fast jeder hat mindestens eine Person in seinem ausgedehnten Bekanntenkreis, von der er einfach nicht weiß, wo sie herkam und warum man sie kennt. Aber komischerweise trifft man diese Person dann auf jeder Feier, die man besucht. Genau diese Person ist es dann auch, die immer wieder ein Gespräch mit einem anfängt, obwohl man keine Ahnung hat, wer das überhaupt ist. Leider habe ich mehrere von diesen Personen in meinem Umfeld. Prinzipiell sind das auch alles nette Leute, aber ich frage mich immer wieder, was das soll. Ich kenne diese Leute nur vom "Hallo" und "Tschüss" sagen, weil man das aus Höflichkeit eben so macht. Sie verhalten sich aber, als ob sie seit Menschengedenken meine besten Freunde gewesen wären. Das ist mir echt eine Nummer zu hoch. Ich habe an fremden Menschen nämlich kein großes Interesse, weil die Wahrscheinlichkeit, tatsächlich Freundschaft zu schließen, einfach viel zu niedrig ist. Die meisten Leute suchen einfach nur nach einem Gesprächspartner, weil ihnen langweilig ist... oder weil sie zu viel getrunken haben. Über diese Leute sollten wir aber jetzt nicht weiter nachdenken, denn sie machen mich wirklich aggressiv. Ich habe das Gefühl, sie magisch anzuziehen, weil ich auf Feiern meistens nüchtern bleibe. Und ehrlich: Werdet mal so schnell wie möglich eine besoffene Person los, die euch davon erzählen will, wie sehr sie grad gekotzt hat. Dann werdet ihr sehen, was ich meine. Es ist die Hölle auf Erden. Ich hasse es.
Warum können wir uns nicht einfach verhalten, wie es geistig normal entwickelte Menschen tun? Warum können dumme Menschen nicht einfach aufhören, hässliche Bilder von sich selbst bei Facebook hochzuladen? Und warum markieren sie immer halb Dresden auf ihren Bildern? Wollen die anderen das wirklich sehen oder tun sie nur so? Und eine letzte Frage, die mir auf der Seele brennt: Warum muss immer die Hälfte aller Partygäste kotzend in der Ecke landen? Bin ich hier der einzige Mensch, der so eine Party als absoluten Reinfall sieht?
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