Früher oder später lernt man, dass es Dinge im Leben gibt, die man schlicht und ergreifend nicht haben kann. Diese unerreichbaren Dinge sind aber in den seltensten Fällen materiell. Was ich gerade meine, ist die emotionale Zuneigung anderer oder eher bestimmter Menschen. Irgendwann kommt der Tag, an dem man realisiert, dass es im sozialen Umfeld Gruppen gibt, denen man nie angehören kann; egal, wie sehr man es sich wünscht und wie viel man dafür tut. Man fängt an, das so hinzunehmen, wie es eben ist, weil einem nichts anderes übrig bleibt und fühlt sich minderwertig.
Ich hatte auch mal den Wunsch, einer "Clique" anzugehören und habe immer wieder versucht, dies auch zu erreichen. Dabei habe ich so ziemlich alles geschafft, außer gemocht zu werden. Ich glaube, ich wurde nicht einmal akzeptiert. Ich wurde belächelt, wenn ich sprach. Hin und wieder verdrehte auch mal einer oder eine die Augen. Ich wollte dabei so gern zu dieser Gruppe dazugehören, aber anscheinend war ich mit diesem Wunsch allein. Ich habe nicht verstanden, warum die anderen mich nie akzeptierten oder gar mochten. Ich konnte reden wie sie, mich kleiden wie sie und mich sogar für die gleichen Dinge "interessieren", wie sie, aber das alles half mir nicht. Ich wurde einfach nicht akzeptiert, beziehungsweise in die Gruppe "aufgenommen". Es war einfach nicht möglich, ein Mitglied dieser Gruppe zu sein. Das war wirklich überhaupt nicht verständlich für mich und ich fühlte mich, wie bereits erwähnt, minderwertig, weil es eben so die "Coolen" waren, die sich mit allen gut verstanden und so. Und ich war eben nicht cool genug, um dazu zu gehören. Mir blieb nichts anderes übrig, als es zu akzeptieren, aber warum ich dort nicht akzeptiert wurde, habe ich bis heute nicht verstanden. Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass ich vielleicht zu 'intelligent' war. Das heißt nicht, dass ich mich für besonders schlau halte, aber ich hatte schon recht früh Interesse am echten Leben und hatte deshalb eine bessere Allgemeinbildung, als andere in meinem Alter. Das kommt natürlich nicht überall gut an.
Bei der nächsten Gruppe wollte ich beispielsweise nie dazugehören, tat es aber schon nach kurzer Zeit. Ich fühlte mich dabei aber gar nicht wohl. Irgendwann kam mir dann in den Sinn, dass es vielleicht wirklich keine Gruppe in meinem sozialen Umfeld gibt, die meine Interessen, oder wenigstens ein paar davon, teilt. Ich war immer irgendwie ein Außenseiter, weil ich aus anderen Familienverhältnissen kam und auch in anderen Beziehung oftmals nicht mitreden konnte. Ich begriff, dass ich mir selbst ein Freund sein musste und als ich das tat, fiel mir auf, dass es mir auch nichts brachte, irgendjemandem hinterher zu rennen. Ich nahm es so hin, wie es eben war und versuchte auch nicht mehr, krampfhaft irgendeiner Gruppe anzugehören. Der einzige Grund, warum ich das überhaupt mal wollte, war, dass ich eben oft allein war, was natürlich gerade in der Schule echt unpraktisch sein kann. Ich realisierte, dass ich der bessere Einzelgänger bin und es machte mir auch nichts mehr aus, dass es Menschen gab, denen ich nicht "normal" genug war.
Das Letzte, was ich jetzt tun würde, ist, mich anpassen. Das ist der Grund, warum ich auch oftmals als arrogant abgestempelt werde. Wenn ich eines nicht bin, dass ist es das, aber ich lasse die anderen reden. Deren Meinungen interessieren mich nicht mehr. Ich bin eine Gruppe für mich und in diese Gruppe wird nie jemand außer mir gehören können.
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