Mittlerweile wird es wohl kaum etwas Neues sein, dass ich mich mit diesem Thema oft auseinandersetzen muss.
Prinzipiell sei an erster Stelle gesagt, dass ich selbst teilweise auch recht oberflächlich sein kann. Natürlich entscheide ich im ersten Moment, in dem ich eine Person sehe, ob diese mir sympathisch ist oder nicht und ob diese Person in meinen Augen attraktiv ist, oder eben nicht. Diese Art von Oberflächlichkeit meine ich hiermit nicht. Mir geht es eher um die weitreichenden Folgen dieses natürlichen Denkens, welches ich gerade erwähnte.
Es ist natürlich total normal, dass man sich ganz schnell ein Bild von einer Person macht, die man gerade zum ersten Mal gesehen hat und dass dieser erste Eindruck sehr wichtig ist, ist natürlich auch nicht abzustreiten. Nur ist es mittlerweile bei vielen zum Standard geworden, dass man Menschen sofort beurteilt, sobald man sie zum ersten Mal gesehen hat. Ganz normale Menschen sind plötzlich 'scheiße', nur weil sie etwas mehr auf die Waage bringen, als andere oder nicht die größten Schönheiten sind. Ich könnte etliche Beispiele nennen, aber ich denke, dass man verstehen kann, was ich damit sagen will. Das ist tatsächlich reine Oberflächlichkeit. Wie kann man jemanden, mit dem man noch nie gesprochen hat, dämlich finden? Sicherlich ist es total in Ordnung, dass einem vielleicht die äußere Gestalt eines Menschen nicht zusagt, aber ist es auch in Ordnung, diesem Menschen dann absichtlich damit Leid zuzufügen, eben weil er oder sie nicht dem Schönheitsideal entspricht und keine Trendklamotten trägt? Ich glaube nicht. Für sein natürliches Aussehen kann niemand etwas und aus diesem Grund sollte man auch niemanden deswegen mobben oder was auch immer. Es ist doch völlig klar, dass nicht jeder von Natur aussehen kann, wie Barbie und Ken, um den bekanntesten Schönheitsideal zu nennen. Ich finde es absolut nicht in Ordnung, dass sich manche Menschen das Recht herausnehmen, über Menschen zu urteilen, mit denen sie noch nie ein Wort gewechselt haben.
Angenommen, ich habe mich mit einer Person unterhalten, worüber auch immer, und habe dabei festgestellt, dass mir die Person nicht sympathisch ist, weil mir ihre Mimiken und Gestiken nicht gefallen, dann ist das natürlich absolut okay. Es ist auch in Ordnung, wenn mir das Aussehen einer Person nicht zusagt, schließlich sind Geschmäcker ja für bekanntlich verschieden, was auch gut so ist. Aber auch all diese Faktoren geben einer Person nicht das Recht, über eine andere Person zu urteilen, denn urteilen darf meines Erachtens nach nur ein Richter. Ich finde es schade, dass so viele Menschen mittlerweile nur noch nach ihrem Aussehen beurteilt werden, weil es einfach nichts über die inneren Werte dieser Personen aussagt. Ihr wisst, was ich meine.
Ich lese im Internet an so vielen Stellen davon, dass die Gesellschaft einfach viel zu oberflächlich ist und dass man Menschen viel zu schnell beurteilt. Die gleichen Menschen sind es dann, die mir schreiben, was für ein toller Mensch ich sein soll. So sehr es mich auch freut, dass zu hören, ich kann es nicht ernst nehmen. Das hier ist das Internet; hier kann sich jeder so präsentieren, wie es ihm oder ihr gefällt. Wer sagt, dass ich im Reallife genauso ein 'toller' Mensch bin, wie ich es hier vorgebe? Vielleicht bin ich einfach nur ein kleines dreizehnjähriges Mädchen, welches Aufmerksamkeit erregen will, indem es Kritik an der Gesellschaft ausübt. Ich könnte aber genauso gut ein fünfzigjähriger Mann sein, der auf diese Art und Weise versucht, junge Mädchen von seinem Charme zu überzeugen, um sie dann zu vergewaltigen, wer weiß das schon? [Durch diese beiden extremen Beispiele wisst ihr schon einmal, was bzw. wer ich nicht bin und außerdem dürfte jetzt auch der letzte begriffen haben, was ich meine.] Ich kann natürlich ein geniales Beispiel dafür anführen, wie oberflächlich viele hier sind. Wie ich bereits oft erwähnt habe, bin ich auf der Social Network Site ask.fm recht aktiv. Obwohl ich dort bisher nie mein Geschlecht angegeben habe, glaubt fast jeder, dieses zu wissen. Das ist auch eine gewisse Oberflächlichkeit, da sich aus den Sätzen, die eine 'anonyme' Person im Internet postet, nicht ihr Geschlecht ableiten lässt. Generell ist es erschreckend, wie viele Dinge man mehr oder weniger in seinem Glauben an irgendetwas überliest. Ich kenne kaum einen, der wirklich zwischen den Zeilen lesen kann und das auch nicht im Alltag schafft.
Damit hätte ich dann auch die perfekte Überleitung zur letzten Art der Oberflächlichkeit geschaffen. Meiner Meinung nach nehmen nur die wenigsten Menschen die wirklich wichtigen Dinge wahr. Ich bemerke es in meinem persönlichen Umfeld immer sehr oft, dass man einfach oberflächlich durch die Welt geht, ohne in irgendeiner Weise Details wahrzunehmen. Ich weiß nun nicht unbedingt, wie andere das wahrnehmen, aber wenn ich beispielsweise die Straße herunterlaufe und man mich dann fragt, was für eine Hose die Dame, die gerade an mir vorbei gegangen ist, trug, dann kann ich, ohne mich umzudrehen, eine Antwort geben, welche richtig ist. Das ist nun nichts, was jeden einzelnen betrifft, aber ich habe das Gefühl, dass sehr viele ihre Umwelt einfach gar nicht richtig wahrnehmen, was ich schade finde. Ich weiß leider nicht, wie ich dies begründen soll, aber das kam mir vor einer Weile in den Sinn und ich glaube immer mehr daran, dass dies tatsächlich stimmt.
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